Die Methode Ich-Du-Wir geht auf die beiden Schweizer Didaktiker Peter Gallin und Urs Ruf zurück.* Kurz zusammenfassen lässt sich die Methode mit: „Ich mache das so! – Wie machst du es? – Das machen wir ab.” Die Methode fördert (zunächst) eine intensive und individuelle Auseinandersetzung mit einem Problem.
In der Ich-Phase machen sich die Schüler eigenständig mit der Themenstellung vertraut und stellen individuelle Bezüge zu ihrem Vorwissen her. Dabei können sie zugleich persönliche Lücken im Vorwissen identifizieren.
Daran schließt sich die Du-Phase an, in welcher die Schüler sich mit einem Partner austauschen, offene Fragen klären. Gemeinsam wird die Lösung diskutiert und optimiert.
Der Lehrer spielt erst wieder in der abschließenden dritten Wir-Phase eine Rolle, wenn die Ergebnisse präsentiert und gesichert werden. Dabei kann und sollte sich der Lehrer auf die Moderation beschränken.
Die Ich-Du-Wir-Methode lässt sich auf die Informationsbeschaffung im Studium übertragen!
Ich-Phase
Versuchen Sie selbst, die Antwort auf offene Fragen zu finden. Diese Antworten können Sie auf Aushängen am Fachdidaktik-Brett oder an der Büro-Tür finden, auf den Internetseiten der Dozenten oder des Instituts, in der Prüfungsordnung, im Modulhandbuch, in Jogustine, ... Überlegen Sie zuvor, ob Sie die Frage selbst durch Nachdenken beantworten können.
Du-Phase
Wenn Sie dort nicht fündig werden, fragen Sie Ihre Kommilitonen („Wie machst du es?”). Oftmals können sie Ihnen weiterhelfen, weil Sie die gesuchte Antwort gefunden haben, selbst schon einmal die gleiche Frage hatten, jemanden kennen, der ein ähnliches Problem hatte.
Wir-Phase
In seltenen Fällen ist es möglich, dass auch Ihre Kommilitonen Ihnen nicht weiterhelfen können. Dann (und erst dann) sollten Sie sich an andere Stellen wenden. Wenn Sie sich in einem solchen Fall mit Ihrer Frage an mich wenden, kommen Sie bitte in die Sprechstunde (die Termine finden Sie an der Bürotür). Aufgrund des allgemein hohen Email-Aufkommens kann ich nicht jede Email sofort und ausführlich beantworten (auch mein Tag hat nur eine endliche Anzahl Stunden).
Sollten Sie also keine Antwort auf eine Email bekommen, dann kann das zwei Gründe haben: Weil die erfragte Information leicht anders zu bekommen ist oder weil mich zu viele Emails erreicht haben und daher eine Antwort (noch) nicht möglich war.
Ich bin mir aber sicher, dass Sie mit den oben genannten Tipps stetes die gewünschten Informationen und Antworten bekommen werden.
* Daher ist die Bezeichnung Ich-Du-Wir anderen im Umlauf befindlichen Bezeichnungen vorzuziehen.